Der Waldförster in Dittersbach


Wer früher in schönen mondhellen Nächten ungefähr um die Geisterstunde durch das Dorf ging, dem soll es manchmal geschehen sein, daß er eine Menge kleiner Hunde bellen hörte, und zwar nur auf einer Stelle der Wiese, die sich zwischen zwei Hügeln ins Dorf hineinzieht.
Und wer ein Sonntagskind war, der sah die Hunde samt dem Waldförster. Er war ein kleiner Mann, trug grüne Kleidung wie die Förster und einen Hut mit einer Feder auf dem Kopfe. Die Hunde sprangen dicht um ihn herum, aber das Bellen derselben klang so eigentümlich dumpf wie aus der Ferne.
Manchmal kam dieser Waldförster bis ins Dorf hinein, einmal soll er sogar zu einem Hause gekommen sein. In diesem Hause wohnte ein Wagner, der hatte drei lustige Gesellen. An diesem Abend hatten sie viel zu tun und mußten bis gegen Mitternacht arbeiten. Auf einmal hörten sie die Hunde bellen. Da bellten sie fast eine Stunde lang um die Wette mit ihnen. Plötzlich stand der Waldförster bei einem der offenen Fenster, und mit den Worten: "Habt ihr mitgetrieben, so könnt ihr auch mitessen", warf er ihnen eine Rehkeule zu.
Seit dieser Zeit hat man den Waldförster nicht mehr gesehen.



(*)