Das Heidebrünnlein


An dem Feldrande, der gegen die Steine und die sogenannte Königswiese abfällt, entspringt das Heidebrünnlein. Man hatte es gefaßt, zugedeckt und ein Trinkgefäß angebracht. Ein Fußsteig nach Märzdorf führte hier vorüber.
Im Heidebrünnlein hauste ein Wassermann, nach anderen ein Wasserweib. Ihnen verdankt das Wasser seine besondere Güte und Heilkraft - es soll gegen Augenübel helfen.
Einmal ging ein Mann in der Frühe zur Messe nach dem Georgsberge. Es war an einem Festtag. Als er zum Heidebrünnlein kam, hörte er etwas wimmern. Unter den Dornensträucher bei der Quelle sah er ein Wesen sitzen, mit dem er sich in ein Gespräch einließ. Als aber noch jemand kam, sprang das Wesen mit einem gewaltigen Plumpser ins Wasser. Der Mann war gerettet, denn sonst hätte der Wassergeist ihn sicher ertränkt.
Ob es der Wassermann oder das Wasserweib war, hatte er in der Morgendämmerung nicht erkennen können.



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