Das Kreuz vor der Klosterkirche


Der Eingangstüre der Klosterkirche gegenüber steht an der Mauer, welche den Kirchenplatz begrenzt, ein überlebensgroßes Kruzifix. Die Figuren des Hohenpriesters zur Rechten, des Papstes zur Linken versinnbilden den alten und neuen Bund, dessen Mittler Christus gewesen ist.
Die Statue des Heilands, so wissen alte Leute zu erzählen, senke alljährlich um ein Kleines ihr Haupt. Wird sich dasselbe auf die Brust neigen, dann ist der jüngste Tag da. Dann fängt die Quelle des vermauerten Brunnens auf den Klosterstiegen wieder zu fließen an, die Jungfrau aus der Ringelkoppe kommt zu dem Kreuze und verrichtet vor demselben ihre Andacht, der Schwedentrommler ersteht aus seinem Grabe und trommelt die Getreuen zusammen, die im sogenannten "Bittnergraben" begraben sind, und auf der "Walkbrücke" entbrennt ein letzter, fürchterlicher Kampf zwischen Christen und Türken, die bis hierher gedrungen sind, in welchem die Christen Sieger bleiben.



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