Die Hexe von Schönau


Wenn man am "Popelhofe" und der Feldschenke, gewöhnlich die "Weiberkränke" genannt, vorbei über den Schwarzbachsteig nach Schönau geht, kommt man zu einer Mühle. Den Berg hinauf gelangt man zu einer "Tilke". Hier standen einst Bäume und Sträucher und hier trieb die Hexe von Schönau ihr Unwesen.
Sie wohnte in einem der benachbarten Häuser. Besonders hatte sie es auf den alten "Bänder" abgesehen, obwohl gerade der durch Heilung von Brüchen und Leibschäden ein Wohltäter der Gegend war. Der gute Mann mochte machen was er wollte, seine Kühe blieben verhext. Hatte er durch allerhand Mittel und unter großen Geldopfern den Stall wieder auf dem Wege der Besserung, kam das Weib zu ihm und bat ihn, ihre Finger einzurenken oder um etwas Salbe. Damit gewann sie wieder Macht über ihn. So trieb sie es viele Jahre.
Endlich hatten die Nachbarn ihr Treiben satt. Sie beschlossen, die Bäume und Sträucher bei der obengenannten "Tilke" auszurotten, damit die Hexe keinen Platz mehr für ihr unseliges Handwerk habe. Obwohl die Hexe bat und flehte, dies doch nicht zu tun, wurde das Vorhaben ausgeführt.
Seit dieser Zeit kränkelte sie und starb; der Bänder aber hatte Ruhe und sein Anwesen gedieh sichtlich.



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