Knittels Kreuz in Rosental


Unweit der alten Rosentaler Straße, wo der Weg zu Knittels Wirtschaft abbiegt, steht ein Kreuz. Seine Errichtung verdankt es der Sage nach folgender Begebenheit.
Dem Bauern Knittel war seine Frau gestorben. Er hatte sie sehr gern gehabt und konnte sich über den Verlust nicht trösten. Täglich, nach Feierabend, mochte es auch noch so spät sein, wanderte er über den Feldweg zu "Unserer Lieben Frau", um dort am Grabe ihrer zu gedenken. So trieb er es lange Jahre, Sommer wie Winter.
Einmal in der Faschingszeit, war er abends, müde von der Arbeit, auf der Bank in seiner Stube eingenickt. Als er erwachte, war der Kienspan im Leuchter abgebrannt und die Stube stockfinster. Da fiel ihm ein, daß er heute noch nicht am Grabe seiner Frau war. Er zog sich also an und brach auf zu seinem gewöhnlichen Gang.
Als er auf die Straße einbiegen will, sieht er seine Frau vor sich stehen, die ihm zuwinkt, zum Hofe zurückzugehen. Er folgt der Erscheinung und kommt in seine Stube, die bereits voller Rauch ist. Es gelingt ihm aber noch, das Feuer zu löschen und damit seinen Hof zu retten.
An der Stelle, an der ihm seine Frau erschienen war, ließ er bald darauf das Kreuz errichten.
Auch wollen einige wissen, er hätte seit der Zeit seine Gänge zum Friedhof eingestellt.



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