Wie Schmied umgekommen sein soll


Am Sternwege, unter den Felsen, die das Kirchlein tragen, stand eine alte Tanne mit einem Kreuzbilde. Auf den Felsen daneben soll man in alter Zeit noch Blutspuren gesehen haben. Hier wurde, wie einige wissen wollen, der Räuberhauptmann Schmied auf folgende Weise getötet.
Ein Fleischerbursche ging einst mit voller Geldbörse über des Gebirge, um Vieh zu kaufen. Bei dem bezeichneten Orte, fiel ihn der Räuber Schmied an und forderte das Geld. Der überfallene mußte sogar noch die Taler auf einem Baumstumpfe aufzählen. Schmied lauerte dabei auf jede Bewegung seines Opfers, stets bereit, es niederzuhauen. Als das Geschäft beendet war, bat der Bursche, den Räuber, ihm einen Finger abzuhacken zum Zeichen, das Schmied ihm das Geld abgenommen und er es nicht verloren oder verspielt habe.
Der Fleischer legte den Finger auf den Baumstumpf und Schmied ließ sausend seine Waffe niederfallen. Da zog der Fleischerbursche blitzschnell den Finger weg, riß aus dem Stiefelschaft sein Messer, das er nach Fleischerart dort stecken hatte, und stach den Räuber tot, da dieser seine Waffe nicht gleich freibekam, denn sie war tief ins Holz eingedrungen.



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