Die Zischkalinde am Wostasch


Einer der merkwürdigsten Berge des Falkengebirges ist der Wostasch. An seinem Fuße liegen die Dörfer Mohren, Löchau, Bukawitz und Zdiar. Der Berg bildet eine Hochebene, auf welcher mit steilem Abfalle der eigentliche Gipfel, der "Bergwostasch" sich erhebt.
Hier soll nun der Sage nach eine mächtige Stadt gestanden haben. Als aber die Hussitenkriege ausbrachen, kam Zischka mit seinen räuberischen Scharen bis in diese Gegend, eroberte die Stadt und zerstörte sie. Einen Teil der Einwohner, die sich auf den Bergwostasch geflüchtet hatten, ließ er von den steilen Felsen herabwerfen, andere wieder an einer Linde aufknüpfen, die unweit des Försterhauses steht. Zur Erinnerung heißt der Baum heute noch die Zischkalinde.
Die Richtung des Hussitenzuges bezeichnen zwölf kleine Steinkreuze, von denen sich nur zwei erhalten haben, das eine an der Hutberger Straße, das andere in den Feldern bei Matha unweit der Haltestelle Marschau.
Die Rache für diese Freveltaten blieb nicht aus. Als das Hussitenheer nach der vergeblichen Belagerung Braunaus zurückkehrte, wurde es in dem Talkessel, in welchem der Bahnhof Politz steht, schier gänzlich vernichtet. Die Umwohner wälzten nämlich von den ringsum befindlichen Höhen Klötze und Steine herab, die viele erschlugen.



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