Sage über Ursprung und Namen der Braunauer Dörfer


Als der Kaiser Friedrich einen großen Krieg mit Holland führte, machte er bei einem Siege 3000 Mann, Offiziere und Soldknechte, kriegsgefangen.
Da der Kaiser für diese Leute keine Verwendung fand, gab er ihnen auf ihr Ansuchen die Erlaubnis, freie Landwohnung zu suchen und Ansiedlungen zu gründen.
Von den Offizieren gelangten nur 6 mit ihren Knechten ins Braunauer Ländchen, sie hießen: Martin Barzing, Herman Hinzky, Rupert Ditsch, Werner Bilk, Hauptmann Wekany und ein Fähnrich Kroße.
Das Braunauer Gebiet war damals größtenteils wüster Wald und führte die Bezeichnung "schlesischer Vogelzug", weil hier kleine und große Vögel in der Richtung von Schlesien und Böhmen ihren Strich hatten.
Die genannten 6 Anführer ließen sich also mit ihren Leuten, unter welchen es so manchen geschickten Vogelsteller gab, im Ländchen nieder und gründeten jeder zwei Dörfer: Martin Barzing gründete Märzdorf und Barzdorf, Herman Hinsky Heinzendorf und Hermsdorf, Rupert Ditsch Ruppersdorf und Dittersbach, Werner Bilk Wernersdorf und Birkigt, Hauptmann Wekany Hauptmannsdorf und Weckersdorf. Der Fähnrich Kroße, welcher einäugig war, hielt sich lange Zeit bei Martin Barzing in Märzdorf auf, baute aber dann für seinen Sohn und seinen Eidam das Dorf Kroßdorf (Großdorf), wo übrigens schon ein Schäfergut, genannt "die Lämmerei auf dem kleinen Sauerlump" bestand.



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